"Even though there may be times,
it seems I´m far away,
but never wonder where I am,
´cause I am always by your side"
Warum verpassen wir uns eigentlich immer irgendwie,
obwohl doch so viel dafür spricht, daß das nicht hätte passieren dürfen ?
Sie, 21, Studentin, und er, 30, Assistenzarzt, lernen sich auf einer WG-Party kennen und stürzen sich in eine kurze, aber leidenschaftliche Affäre. Sie trennen sich und haben 15 Jahre keinen Kontakt mehr zueinander. An seinem 47. Geburtstag - beide haben inzwischen Familien und leben in verschiedenen Städten - schreibt sie ihm eine verhängnisvolle Email. Es beginnt eine turbulente und zunehmend intensivere digitale Korrespondenz, die nach einer schwierigen Annäherung zu einer unerwarteten Wiederfindung führt. Die überraschende persönliche und musikalische Entdeckungsreise stellt beide vor eine große Herausforderung. Schließlich wagen sie ein riskantes Experiment mit ungewissem Ausgang ...
Es geht um Sehnsucht und Verlangen, Hoffnungslosigkeit und Eifer-sucht, Glück und Frust, Gewissensbisse und Gedankenspiralen, Miß-verstehen und Erklären, Zweifel und Überwindung, Neuentdeckun-gen und Bekanntes, danach und davor. 9-to-5 (wo kann man unter-kommen?). Seiten-, Haupt- und Liebessprünge. Warten müssen und es nicht aushalten können. Die Macht der Worte und die Stärke von Gefühlen. Konnte Erich Fried schöne Liebesgedichte schreiben? Doch es geht auch um das große Ganze: ein sinnvolles Leben in einer sinnlosen Welt. Oder hessischen Einback. Schicksal oder Zu-fall? Crack und andere Drogen. Kundera und die Last der Entschei-dung. Um Richard und Mathilde - wie lebt man zusammen, auch wenn es nicht geht? Abelard und Héloise - früher war es auch nicht besser. Um Gil und Dole und das spezielle Licht gemeinsamer Tage; und einen Brief, der nie hätte gefunden werden dürfen. Um Georg und Camille, dem ewigen erotischen Fetisch ("Du bist meine Camille"). Sowie - natürlich - Emmi und Leo, der nicht gut gegen Nichts, sondern Gut gegen Nordwind ist. Rapunzel und Aschenbrödel. Ritter und Prinzessinnen, die nicht gerettet werden wollen. Rosi und Stöpsel und warum sie so gut zueinander passen. Einen dicken Bauch und Nachwuchs, der kein gemeinsamer ist. Und was die Musik zu all dem sagen kann. Um zwei ganz normale Menschen und eine ganz besondere Geschichte ...
"Ich hätte es mir nie erlauben dürfen,
meine Gedanken so zügellos schweifen zu lassen"
My timing is off
My timing is off
She isn't ready for my love
It's all that I've got
But it's pretty big thing
That she should recognize
The truth between us cannot hide
She knows that it's real
But the situation doesn't fit
I know what I feel
And I know that this is really it
The thing it's all about
And I don't have a single doubt
My timing is off
But sometimes that's how it all works
Believe it or not
We don't have a choice in matters of the heart
Just gotta be brave enough
To love and let yourself be loved
My timing is off
But I'm not worried about a thing
She knows that it's real
She couldn't throw it all away
For fear of happiness
This isn't like that other mess
Hymne an die Nacht
Abwärts wend ich mich, zu der wundersamen, geheimnisvollen Nacht. Fernab liegt die Welt – wüst und einsam ist ihre Stelle. Was quillt auf einmal so ahnungsvoll unterm Herzen und verschluckt die weiche Luft der Wehmut? Hast auch Du ein Gefallen an uns gefunden, dunkle Nacht? Was hältst Du unter Deinem Mantel, das mir unsichtbar kräftig an die Seele geht? Köstlicher Balsam träufelt aus dem Bündel Mohn in Deiner Hand; die schweren Flügel des Gemüts hebst Du empor – dunkel und unaussprechlich fühlen wir uns bewegt. Wie arm und kindisch dünkt mir das Licht nun – wie erfreulich und gesegnet dagegen des Tages Abschied. Also nur deshalb, weil die Nacht Dir, Tageslicht, abspenstig macht die Dienenden, säetest Du in des Weltalls Weiten die leuchtenden Sterne, zu verkünden Deine Allmacht – Deine Wiederkehr – in den Zeiten Deiner Abwesenheit. Doch himmlischer als jene blitzenden Sterne dünken uns die unendlichen Augen, die die Nacht in uns geöffnet. Weiter sehen sie als die blässesten jener zahllosen Heere am Firmament – nicht bedürftig des Lichts, durchschauen sie die Tiefen eines liebenden Gemüts – was einen höheren Raum mit unsäglicher Wollust füllt. Sie sendet mir Dich – zarte Geliebte – liebliche Sonne der Nacht. Nun wach ich, denn ich bin Dein und mein – Du hast die Nacht mir zum Leben verkündet – zehre mit Geisterglut meinen Leib, daß ich luftig mit Dir inniger mich mische und dann ewig die Brautnacht währt.
Muß immer der Morgen wiederkommen? Unselige Geschäftigkeit verzehrt den himmlischen Anflug der Nacht. Wird nie der Liebe geheimes Opfer ewig brennen? Zugemessen ward dem Licht seine Zeit, aber zeitlos und raumlos ist die Herrschaft der Nacht! Heilige Nacht, beglücke so oft wie möglich die der Nacht Geweihten während ihres irdischen Tagewerks. Nur die Toren verkennen Dich und wissen von keiner anderen Nacht als derjenigen, die Du jeden Abend mit der Dämmerung als wahre Dunkelheit mitleidig auf uns wirfst. Sie fühlen Dich nicht im Rausch des Weins, nicht in der betäubenden Wirkung des Bittermandelöls und nicht im Taumel des Opiums. Sie wissen nicht, daß Du es bist, die die Wollust der Liebenden zart umschwebt und zum Himmel den Schoße macht – ahnen nicht, daß Du den Schlüssel trägst zu den Wohnungen der Seligen. Schweigender Bote unendlicher Geheimnisse.
Ich sah die verklärten Züge der Geliebten. In ihren Augen ruhte die Ewigkeit – ich faßte ihre Hände und die Tränen wurden ein funkelndes, unzerreißliches Band, das uns auf ewig verbindet. An ihrem Halse weinte ich dem neuen Leben entzückende Tränen. Es war der erste, einzige Traum – und erst seitdem fühl ich ewigen, unwandelbaren Glauben an den Himmel der Nacht und sein Licht, die Geliebte. Nun weiß ich, wann der letzte Morgen sein wird – wann das Licht nicht mehr die Nacht und die Liebe scheucht – wann der Schlummer ewig und nur ein unerschöpflicher Traum sein wird. Himmlische Müdigkeit fühl ich in mir.
Wer oben stand auf dem Grenzgebirge der Welt und hinübersah in das neue Land, in den Wohnsitz der Nacht – wahrlich, der kehrt nicht in das Treiben der Welt zurück, in das Land, wo das Licht in ewiger Unruh hauset. Noch weckst Du, muntres Licht, den Müden zur Arbeit, flößest fröhliches Leben mir ein – aber Du lockst mich nicht weg von der zärtlichen, ahnungsvollen, der elysischen Erinnerung. Gern will ich die fleißigen Hände überall rühren, wo Du mich brauchst. Aber treu bleibt mein geheimes Herz der Nacht und der schaffenden Liebe, ihrer Tochter. Kannst Du, Tag, mir zeigen ein ewig treues Herz? Hat Deine Sonne freundliche Augen, die mich erkennen? Fassen Deine Sterne meine verlangende Hand? Geben mir wieder den zärtlichen Druck und das kosende Wort der Geliebten? Hast Du mit Farben und leichtem Umriß sie geziert – oder war sie es, die Deinem Lichtschmuck höhere, liebere Bedeutung gab? Trägt nicht alles, was uns begeistert, die Farbe der Nacht? Sie trägt Dich, das Licht, mütterlich und ihr verdankst Du all Deine Herrlichkeit. Du verflögst in Dir selbst – im endlosen Raum zergingst Du, wenn sie Dich nicht hielte, Dich nicht bände, daß Du warm würdest und flammend die Welt zeugtest.
frei nach Novalis