12.09. 14:44
Hallo Ex,
so eine Auszeit ist gar nicht so einfach einzuhalten :-( Entweder sehe ich gerade immer parkende rote Enten am Straßenrand oder aus dem Radio schallt mir „This Kiss“ entgegen oder neben mir
dröhnt aus einem an der Ampel wartenden Cabrio „Mit Dir“. Ächz.
Jetzt kann ich gerade nicht anders, als die kurze Mittagspause (die Jungs schlafen) zu nutzen, um doch schnell zu antworten. Aber vielleicht bist Du ja jetzt mental in einer Auszeit, wer weiss.
Diese „Brieffreundschaft“ (lustige Formulierung) finde ich auch merkwürdig und speziell, da gebe ich Dir recht. Auch ich kann im Moment irgendwie nicht so ganz ohne, habe anscheinend also auch Gefallen daran gefunden. Aber ich frage mich die ganze Zeit, wohin das eigentlich führen soll und warum es etwas Reizvolles hat, auch die erotische Komponente kann ich nicht ganz verneinen. Aber eigentlich sollten wir mit 38 und 47 doch etwas überlegter und reifer sein, oder? Ich kann es mir weiterhin nur damit erklären, dass es damals so einen abrupten Schlussstrich gab, ohne Zeit dazu zu haben, sich zu entfremden. Jetzt scheint das alles noch einmal hoch zu kommen, ohne dass wir wissen, wie der andere eigentlich wirklich heute so ist. Vielleicht schreibst Du ja nur an ein Phantom, dass es heute so gar nicht mehr gibt. (Auch wenn ich das Gefühl habe, dass wir uns gar nicht so viel verändert haben, wenn ich mir unsere Email-Inhalte so anschaue… )
Zu Deiner Frage: Nein, ich kenne das Buch nicht, aber über Google kann man ja viel in Erfahrung bringen. Ich habe die Inhaltsangabe zu „Gut gegen Nordwind“ gelesen, passt ja tatsächlich ganz gut ins Bild, auch wenn wir immerhin wissen, wie der andere aussieht. (Zumindest scheinst Du Dich auch nicht völlig verändert zu haben, soweit ich das auf dem kleinen, unscharfen Foto erkennen konnte. Die Brille ist besser als die andere randlose mit dem dunklen Steg und Bügeln, wie ich finde … ;-)) Schon witzig, dass es ein Buch über so ein Thema gibt und Du trotz miserablen Gedächtnisses auch noch Sätze wie „Schreiben ist wie küssen nur ohne Lippen“ daraus zitieren kannst. Du hast das Buch anscheinend gelesen - war es gut? Wie endet es genau? So wie ich es verstanden habe, gibt es kein Happy End - scheint voll das Leben zu sein ...
Und zu Deiner anderen Frage: Ich war leider noch nie eine Leseratte. Das ist jetzt natürlich nicht besser geworden mit Job und Kind. Ich bin schon froh, wenn ich den Roman, den ich im Sommerurlaub anfange, bis Ende desselben Jahres zu Ende lese … Dafür schaue ich lieber Filme und Serien. Zweiteres geht zur Zeit besser, die Folgen dauern nicht so lange und man kann eine DVD gut stoppen, falls das Kind sich meldet… ;-) Ich kann Broadchurch sehr empfehlen, vor allem auch im englischen Original (es gibt ja Untertitel)!
So, Mittagsruhe ist vorbei…
Schönes Wochenende Dir, ich genieße den heutigen Tag noch, morgen habe ich schon wieder Dienst, grmpf.
Lena
PS: Bitte schreibe lieber an diese Adresse, die andere Adresse macht im Moment nur Ärger und es ist alles viel komplizierter. Sonst denkst Du noch, dass ich völlig unzurechnungsfähig bin, was Internetgetöse angeht...