Re: Pleiten, Pech und Pannen

12.10.   15:45

Sieht ja sehr idyllisch und entspannend aus, wo ihr seid. Das hätte ich jetzt auch gerne, aber ich musste mich Samstag leider durch einen ätzenden Dienst quälen. Aber jetzt sind es nur noch drei Tage, die ich überstehen muss, dann habe ich ja auch Urlaub, juchu :-). Dich scheint der Urlaub ja erst mal melancholisch zu stimmen…

Du bist vielleicht witzig – erzählst mir gerade erst von Deinem 12. Hochzeitstag und schreibst dann etwas davon, dass es nicht einfach ist, mit Dir länger zusammen zu leben. Da hat sich ja doch eine gefunden, die Deine Macken aushält.

Allerdings glaube ich mittlerweile auch, dass wir es wahrscheinlich nicht sehr lange miteinander ausge­halten hätten. Wenn ich mir alleine unsere Kommunikationsprobleme im Emailverkehr jetzt anschaue … . Wahrscheinlich war unsere Kommunikation damals auch schon nicht so gut. Ich bleibe dabei, dass die körperliche Anziehungskraft wohl damals an erster Stelle lag. Oder Liebe macht eben doch einfach blind. Denn wenn mir ab und zu mal wieder manche Szenen einfallen, dann frage ich mich schon auch, warum ich da nicht schreiend weggelaufen bin… :-)

Was die Möhrensuppe aber angeht, so muss ich noch etwas gerade rücken: Die war schon lecker und cremig (also keine Stückchen), aber nachdem Du großspurig angekündigt hattest, dass Du mich bekochen wolltest, hatte ich ein romantisches üppiges Abendessen vor Augen, als ich extra dafür nach K. ange­reist kam. Und dann stand da in der Küche dieser kleine einsame Topf mit dem orangefarbenen Inhalt, sonst nichts. Da war die Enttäuschung schon groß und das konnte ich auch nicht verbergen. Und Du hast dann versucht, die Suppe zu rechtfertigen, indem Du erzählt hast, wie viel Arbeit diese Suppe doch war, weil Du die Möhren alle durch ein Sieb gestrichen hast, damit die Suppe so cremig wurde als hätte es ein Pürierstab erledigt…

Letztendlich glaube ich, wäre bei mir sowieso immer ein Misstrauen Dir gegenüber geblieben, wenn wir richtig zusammen gekommen wären. Mit der Hintergrundgeschichte, wie wir uns kennengelernt haben und wie es dann dieses Jahr lief, hätte ich Dich immer im Generalverdacht gehabt, dass Du doch ein Casanova bist und bei der erstbesten attraktiven Frau, die Dich anflirtet, schwach wirst. Und Eifersucht ist kein guter Beziehungs-Begleiter…

„Aber ändern kann man sich ja auch nicht mehr so einfach“ – aber bitte nicht auf solchen Sätzen ausru­hen, gell?! ;-)

Die Kette ist wahrscheinlich wirklich von diesem Tripp, denn Urlaub mit Ente und Mutter fällt mir dazu auch ein. Ich dachte aber, dass ihr nur an der Ostsee gewesen seid (also Ostdeutschland).

Und beim Rock-Thema musste ich wieder mal schmunzeln: Es scheint tatsächlich immer die gleichen Frau/Mann-Muster zu geben… "das steht mir nicht, das sieht doch unmöglich aus, dafür bin ich zu dick, der Schnitt ist unvorteilhaft" etc. trifft es wohl ganz gut, was die Frauen-Reaktion angeht. Jedenfalls bediene ich dieses Klischee ziemlich gut. Aber was Du über die Motive des Mannes geschrieben hast, warum er einer Frau einen Rock kaufen will, ist glaube ich auch sehr weit verbreitet ("etwas Erotisches oder eine wie auch immer geartete stimulierende Wirkung auf mich“), kenne ich jedenfalls nicht nur von Dir :-)

Viele Grüße