Betreff: Re: TV on the Radio
05.02. 09:29
> Ich stell mir gerade vor, wie Du mitten am Tag durch die Wohnung tanzt, Linus um Dich rumwirbelnd und er weiß nicht wie ihm geschieht und denkt: So eine wilde Mutti ;-) <
Linus war da gestern noch in der Kita … ;-) Aber er kennt das, das machen wir öfters mal, so kleine Spontantänze zu guter Musik ;-) Er grinst sich dann immer einen, wundert sich entweder oder macht manchmal mit ;-)
Irgendwie muss man ja kompensieren, dass man nicht mehr so wirklich in die Disco kommt …
32° C sind mir ja schon zu heiß, damit käme ich wahrscheinlich auch nicht gut klar. Aber der grauen Tristesse hier entfliehen kann nur gut sein, hebt auf jeden Fall die Laune, würde ich sagen. Als wir in Neuseeland waren, habe ich jedenfalls noch lange danach von den vielen zusätzlichen Sonnenstrahlen gezehrt.
Betreff: nebenbei gesagt und schöne Reise
05.02. 11:26
Lieber Johann,
das hast Du aber schön geschrieben in Deiner „Nebenbei“-Email, konnte ich alles verstehen und nachvollziehen. So viel Info von Dir in einer Email gab es schon lange nicht mehr, danke dafür ;-) Du scheinst das mit den Samthandschuhen ernst gemeint zu haben, ich bin begeistert … Deinen Ausführungen habe ich eigentlich nicht viel zuzufügen.
> Ich habe durch diesen Mailwechsel jedenfalls gemerkt, wie stark ich Dir oder zumindest dem phantasierten, eingebildeten Dir emotional noch verbunden bin. Ich wußte das vorher nicht. <
Ehrlich gesagt hatte ich da vorher schon eine Ahnung, dass dem so ist, auch wenn ich es nicht wahr haben wollte. Das dürfte Dich aber auch nicht erstaunen, weil ich schon geschrieben habe, dass ich es nie ganz geschafft habe, diese Geschichte hinter mir zu lassen. Natürlich habe auch ich versucht, so wenig wie möglich darüber nachzudenken. Aber ich hatte eben auch immer mal wieder diese Momente, in denen ich „etwas sehnsuchtsvoll an diese gemeinsame Zeit“ denken musste. Vielleicht auch wegen des großen Fragezeichens, das auch bei mir übrig geblieben ist. Und wenn ich nicht gerade im Verdrängungsmodus war, war mir klar, dass da eine gewisse Emotionalität heimlich schlummert, die ich möglichst nicht wecken wollte.
> Andererseits traue ich der ganzen Sache nach wie vor nicht. Die Begegnung in der Realität wird das notwendige Korrektiv sein. Manchmal denke ich, daß wir mehr im Früher als im Heute leben.<
Wahrscheinlich ist da was dran, denn anders kennen wir uns ja eigentlich nicht. Der Zauber, die Faszination kann sich ja nur aus der Vergangenheit ergeben und wird einem phantasierten, eingebildeten Wesen gelten. Daher bin ich tatsächlich gespannt, wie wir uns so in der Realität dieses Jahres finden. Auch bei mir sind es sehr gemischte Gefühle, wenn ich an das Treffen denke. Ich weiss nicht so genau, was ich nun möchte - eine konservierte Erinnerung, die gerade diesen speziellen Emailwechsel zustande bringt oder einen Abgleich mit der Realität. Im Moment halte ich den Abgleich für die bessere Variante.
Aber noch bin ich nicht davon überzeugt, dass es mit Berlin klappt ... Ich bleibe skeptisch und kann es wahrscheinlich erst glauben, wenn wir dann tatsächlich voreinander stehen. Gab es deswegen eigentlich noch irgendwas vorab zu regeln? Ich glaube nicht. (Ich überlege nur, ob ich tatsächlich für die erste Nacht ein Hotelzimmer mit 24-Stunden-Rezeption und kostenloser Stornierung bis 24 Stunde vorher nehme und das Apartment erst ab Donnerstag reservieren lasse. Dann hätten wir auch einen Tag mehr Zeit für eine kostenlose Stornierung des Apartments und Du hättest dann ein Apartment ab Donnerstag, falls ich doch nicht kommen kann, ohne dass Kosten für Mittwoch Nacht anfallen. Die Idee finde ich gerade nicht schlecht, muss ich sagen... ). Meine Freunde kann ich übrigens Donnerstag und Freitag Nachmittag nach der Fortbildung treffen, das ist also soweit durchgeplant …
Bis dahin wünsche ich uns eine erholsame Email-Fastenzeit. Vielleicht ist das ja reinigend oder erhellend, wer weiss … vielleicht schaffe ich in den nächsten zwei Wochen auch endlich mal Dinge, die ich schon lange in Angriff nehmen wollte und bisher nicht dazu komme, weil ich zu viele Emails schreibe …
Wünsche Dir also einen schönen Urlaub! Pass auf Dich auf und bleib anständig (jetzt musste ich doch noch dem Klischee entsprechen, das Du doch bestimmt von mir erwartest …). Ich versuche, mir jetzt nicht weiter vorzustellen, wie dieser Urlaub aussehen könnte … ;-). Denn auch wenn Du schreibst, dass mir das ja egal sein könnte, so ist dem leider nicht ganz so. (Irgendwie sind wir in gewisser Weise zur Zeit schon ein komisches Paar)
Liebe Grüße
Deine Lena
Betreff: Re: nebenbei gesagt und schöne Reise
05.02. 13:37
So, meine Liebe,
Dein Häschen wird sich also nun für zwei Wochen verabschieden ;-). Danke für den netten Abschiedsbrief. Solche Mails von Dir machen mich nach wie vor ganz kribbelig (im positiven Sinn). Komisches Paar trifft es gut, das denke ich auch manchmal …
Ich mache mir immer mal wieder so einige Gedanken darüber, warum es so ist wie es ist. Es liegt vielleicht an der sehr speziellen Gemengelage. Wie standen uns ja eine Zeit doch ziemlich nah, waren dann lange weit weg voneinander und sind jetzt wieder nah, aber ganz anders. Diese drei Phasen emotional unter einen Hut zu bekommen und ein konsistentes Bild zu entwickeln, scheint nicht einfach, zumindest für mich.
Mach das ruhig mit dem Zimmer von Mittwoch auf Donnerstag. Aber ich hoffe doch sehr, das Berlin nun klappt, wo doch fast alles geregelt ist. Oder könnte wirklich noch was dazwischen kommen, mal abgesehen von schwerer Krankheit und anderen unvorhersehbaren Katastrophen etc.? Wäre sehr schade, wo das Setting doch so schön passt (übrigens ein paar hundert Meter Luftlinie von Bowies Wohnung entfernt). Bin jedenfalls mindestens so gespannt wie Du. Ein kleiner Schritt für die Menschheit, aber ein großer Schritt für uns, könnte man frei nach Neil Armstrong sagen … Ich brauche dann kurz vorher nur Deine Handynummer :-). Und wir müssen natürlich noch festlegen, wo wir uns treffen. Viele ansprechende Kneipen gibt es in der Umgebung nicht. Vielleicht Viktoria-Luise-Platz. Oder Gedächtniskirche. Oder doch einfach in der Wohnung. Mal sehen. Ich bring jedenfalls eine Flasche (oder besser ein paar Flaschen?) Wein mit.
Habe die letzten Tage erfreulicherweise noch einiges erledigen können und gepackt und verbringe die letzten Stunden im Institut deshalb sehr entspannt. Gleich muß ich eh los. Der Zeitpunkt für eine kurze Auszeit hätte tatsächlich nicht besser gewählt sein können (Stichwort: Runterfahren). Ich vermute auch, daß es uns mal ganz gut tut. Ich werde es wahrscheinlich nicht ganz vermeiden können, ab und an mal an Dich zu denken, aber die umfangreiche Ablenkung bietet zumindest die Chance, das auf ein Minimum zu reduzieren ;-). Ohne Dir damit jetzt Anlaß für große Eifersüchteleien geben zu wollen – alles ganz harmlos. Vielleicht maile ich mal ein Foto von einem Traumstrand oder so :-).
Wünsche Dir ebenfalls entspannte Ferienwochen (jetzt passt das Wort ja hoffentlich), in denen Du es schaffst, ein paar Dinge zu erledigen, vor allem aber, ein paar nette Sachen zu tun und zu unternehmen.
Sei virtuell gedrückt
Dein Johann