Betreff: Re: Tag 1 nach Berlin
29.02. 09:45
So ein Anzug wäre natürlich interessant gewesen, das stimmt. Und über Deine Jacke sollte ich lieber nichts sagen ... ;-) nur so viel: ich fände einen Mantel an Dir wahrscheinlich deutlich attraktiver... (War das diplomatisch genug?)
Aber das spricht ja alles nicht dagegen, dass die restlichen Klamotten an Dir ganz hübsch aussahen ;-)
Betreff: Re: Tag 1 nach Berlin
29.02. 16:30
ok, dann gebe ich mir das nächste Mal diesbezüglich mehr Mühe :-)
Betreff: Re: Tag 1 nach Berlin
29.02. 17:27
> Sag mir einfach, ob und wann ich das Hotel in Bochum stonrieren soll ... < Oh, mir war gar nicht klar, dass es diese Option überhaupt noch gibt?! Ich bin davon ausgegangen, dass sie mit dem stattgefundenen Berlin-WE gecancelt ist, weil Du bisher wahrscheinlich sowieso noch nichts zu Hause deswegen gesagt hattest und der Termin nicht günstig ist für Dich.
Und ja, wir sollten vernünftig und erwachsen bleiben… ;-)
Betreff: Tag 2 nach Berlin
29.02. 21:51
Liebe Lena,
geschafft, sitze vor dem Rechner, Kinder im Bett, Sarah unterwegs. Und vor mir tatsächlich mal wieder ein – mehrfach gefülltes – Glas Rotwein (die Berliner Flasche, die ich gerne mit Dir geleert hätte). Zeit, das Wochenende Revue passieren zu lassen. Und dabei höre ich – Du wirst es ahnen – The Balcony. Ich habe ja immer wieder solche Ohrwürmer – zumindest, wenn ich dabei an Dich denke. Gestern im Zug konnte ich erstaunlicherweise noch den Ergebnisteil der Dissertation durchsehen, obwohl ich eigentlich Anderes im Kopf hatte.
Es war tatsächlich ganz bezaubernd, zwei Nächte mit Dir im Bett (und ein bißchen drumherum) verbringen zu dürfen. Mit Dir zu reden, mich an Dich zu drücken, Dich zu streicheln, zu küssen und ein paar Unebenheiten am Rücken zu beseitigen :-). Deine Haut so samten, Dein Mund so weich, Dein Lächeln so süß. Es war sehr innig und leicht und ungezwungen (natürlich könnte ich mich sofort wieder in Dich verlieben, so wie ich es beim Schreiben ja auch schon getan habe. Aber da passe ich sehr auf :-( ). Wobei mich das nur ein bißchen überrascht hat. Du warst anfangs sicher auch ein bißchen fremd, aber viel mehr und sehr schnell wieder sehr vertraut. Ich fand, es war viel Heute, aber natürlich mußte alles verglichen werden mit den (wenigen konkreten und nicht konkreten) Erinnerungen an früher. Und so wie ich Dich im Schreiben schnell wiedererkannt habe, war es auch jetzt in der Realität. Und dabei mußte ich feststellen: die beiden Zeiten passten gut zusammen, keine große Inkonsistenz, kein Bruch. Du bist, wie Du warst. Von daher war wohl auch keine große Umstellung, kein aufwändiges Sich-aneinander-Gewöhnen-müssen nötig.
Ja, es hatte wohl etwas Selbstverständliches. Man merkte die lange Zeit dazwischen nicht so doll. Hat aber sicher auch mit dem vielen Schreiben davor zu tun; sonst wäre es bestimmt anders gewesen, da bin ich sicher. Wir haben einfach mal ein Wochenende wie ein Paar verbracht und ein bißchen hat es sich tatsächlich (wieder) so angefühlt. Es war entspannt und stressfrei. Obwohl ein paar kritische Punkte angesprochen wurden. Geht so vielleicht doch etwas leichter :-). Ich hatte ja geschrieben, daß ich zwar ein bißchen Bammel vor dem Wiedersehen habe, aber nicht davor, zwei Nächte (und Tage) mit Dir zu verbringen. Nachher habe ich mich dann gefragt, ob ich wirklich so cool bin, aber letztlich war es so. Ich hatte ja auch nie die Sorge, daß ein zweites Bett oder gar eine zweite Wohnung notwendig wäre. Warum sollten wir uns viel zoffen (ist ja alles schon vorher geschehen)? Außerdem wäre es doch unverzeihlich gewesen, sich die kostbar kurze Zeit mit Streitigkeiten zu verderben (obwohl: einmal zeitlich kontrolliert Schmollen und Schimpfen wäre auch schön …).
Es war sicher eine verrückte Aktion und ich glaube nicht, daß man so etwas mit vielen Menschen machen kann. Du gehörst jedenfalls dazu. Deine Konsequenz hat mich sehr beeindruckt. Und auch, welches Maß an Stress Du bereit warst, dafür in Kauf zu nehmen. Das konnte ich ja nicht ahnen. Hat mir wirklich imponiert. Diese Seite an Dir kannte ich nicht. Ich finde, es hat sich unbedingt gelohnt, es war genau richtig und auch richtig dosiert. Es hat sich sehr sehr gut angefühlt. Ich hoffe, es ging Dir genauso und die häuslichen Unstimmigkeiten gehen rasch vorbei oder sind bereits vergessen. Später im Zug war ich ganz erfüllt von einer Art Glücksgefühl. Und dabei (erstaunlicherweise) gar kein Gefühl von: ich habe meine Frau betrogen und dies ist der Anfang vom Ende oder so was. Weiß auch nicht, warum das so war. Vielleicht, weil es offenbar möglich ist, ein recht intimes Wochenende zu zweit zu verbringen ohne Streit, Eifersucht und zuviel Gedanken, was jetzt ist etc. Eben so natürlich und ungezwungen (aber das kann sich natürlich ändern und ist immer schwer zu kontrollieren, ich weiß).
> Du bist irgendwie immer noch der „Schluffi aus der Pathologie“ von damals <. Das scheint mir nun eine wenig schmeichelhafte Feststellung zu sein, aber da wir uns damals in diesem Setting ja ganz sympathisch fanden, versuche ich mal, es positiv zu sehen ;-). Du hast Dich ja erfreulicherweise auch nicht radikal geändert …
Bezüglich B. habe ich natürlich die gleichen Gedanken wie Du; habe es aber nicht angesprochen, weil ich Dich nicht in Verlegenheit bringen wollte.
Und selbstverständlich haben wir uns noch nicht alles gesagt …
Betreff: Re: Tag 2 nach Berlin
29.02. 22:48
Lieber Johann,
vielen lieben Dank für Deine ausführliche Mail. Ich glaube, mir ging es bei den meisten Dingen ähnlich. Aber heute Abend schaffe ich keine ausführliche Antwort, habe keine Ruhe und bin nicht alleine zu Hause... Linus hat weiter 40 Grad Fieber, ich hatte heute keine freie Minute und jetzt bin ich recht fertig...
Bei B. hätte ich zwar gerade wirklich sehr große Lust, die Chance zu nutzen, denn ich glaube, so schnell wird sie nicht wiederkommen. Aber andererseits habe ich auch Bammel, dass das dann wahrscheinlich nicht genauso verläuft. Denn meistens kann man etwas so Schönes und Entspanntes nicht direkt ein zweites Mal genauso erleben... Was meinst Du? Ich überlege trotzdem gerade fleißig, wie ich eine Übernachtung im nicht so fernen B. rechtfertigen könnte...
Schlaf gut,
Deine Lena