Re: Tag 1 nach Berlin

Betreff: Re: Tag 1 nach Berlin

02.03.   06:53

Doch, ich gehe arbeiten. Mittags lösen wir uns ab in der Krankenbetreuung und Michael muss dann länger abends arbeiten, um alles zu schaffen. Danach lösen wir uns wieder ab, um auf den Elternabend zu gehen... (Ich war natürlich doch da...) eine tolle Zeit ist das.

Morgen bleibe ich wahrscheinlich zu Hause, da es nicht anders geht. Eigentlich kann mir mein Arbeitge­ber nicht mangelnden Einsatz vorwerfen, finde ich, aber ich bin mir nicht sicher, ob der das so sieht...

Kuss

 

 

Betreff: Re: Tag 1 nach Berlin

02.03.   07:11

Musikalisch fühle ich mich übrigens gerade verfolgt - gestern weckte mich kein Radiowecker mit Herz über Kopf, heute mit Wolke 4 ...  ;-)

 

 

Betreff: Re: danach und davor

02.03.   14:57

B. - ich weiss es doch auch nicht… Große Lust dazu habe ich auf jeden Fall auch, darüber muss ich nicht lange nachdenken. Zu weiteren, tiefgehenderen und abwägenden Gedankengängen war ich in den letzten Tagen leider nicht in der Lage…

Das Argument, dass noch nicht alle Fragen geklärt sind, finde ich ja gar nicht so mäßig wie Du… aber die­ser eine Abend/diese eine Nacht würde dazu auch nicht reichen, fürchte ich ;-) Du lässt Dir ja alles so schwer aus der Nase ziehen… (Aber Du darfst natürlich gerne auch einfach schon mal eine schriftliche Erörterung zum Thema S./Thailand einreichen ;-) Dieses Thema ist für mich nach Berlin nämlich mit noch mehr Fragezeichen versehen nach den wenigen Kommentaren dazu deinerseits…)

Das Foto-Argument würde ich da niedriger ansetzen ;-)

Jedenfalls gehe ich weiterhin davon aus, dass es so schnell keine weitere Möglichkeit dazu geben wird. Die Gefahr, dass sich da eine Regelmäßigkeit einschleichen könnte, halte ich daher für nicht so groß. Und das möchte ich selbstverständlich auch nicht. Das emotionale Risiko würde ich im Moment bei zwei Treffen auch nicht so hoch einschätzen. Aber das kann natürlich auch nur ein Trugschluss sein, da Berlin zufällig gut geklappt hat… Aber eigentlich sind wir ja erwachsen, natürlich total vernünftig und in Lebensentwürfen verankert, die wir nicht so schnell einfach in die Ecke werfen würden, denke ich. Auf der anderen Seite muss man dann ja auch wieder nicht das Schicksal herausfordern (an Schicksal glaube ich aber eigentlich auch nicht, nur an den Zufall)… Schwierig. Herz oder Kopf, ist da vielleicht schon wie­der die Frage… wie irgendwie immer im Leben...

 

 

Betreff: Re: danach und davor

02.03.   15:14

Dann schlage ich vor, wir warten einfach mal ab. B. kann man ja ziemlich spontan entscheiden. Wer weiß, was bis dahin noch alles passiert. Stornieren muß ich zumindest erst am 11. :-)

Ich dachte eigentlich, ich hätte bezüglich S. schon alles gesagt, offensichtlich ein Trugschluß ...

Und was lasse ich mir so schwer aus der Nase ziehen? Da brauche ich mal ein paar Stichworte

 

 

Betreff: Re: Tag 1 nach Berlin

02.03.   15:28

Du meintest wahrscheinlich "mein" und nicht "kein" Radiowecker - würde zumindest mehr Sinn ergeben. Mich weckt leider nie Musik, sondern nur ein penetrantes Piepsen, was allerdings mehr zum Aufstehen motiviert als schöne Musik. Sonst läuft DLF oder WDR5 – ich höre morgens deshalb leider nie so nette Sachen wie Wolke4 etc. Vielleicht sollte ich das aus gegebenem Anlaß mal ändern. Andererseits habe ich all die Sachen auf dem iPad und höre das dann auf diese Weise morgens im Auto. Heute mußte ich mit Artur auf dem Weg zur Schule allerdings laut "Junge" von den Ärzten singen – sein neues Lieblingslied. Früher oder später mußte er sowas entdecken. Es ist schon ziemlich lustig, wenn ein Neunjähriger den ganzen Tag Texte wie "Und wie du wieder aussiehst, Löcher in der Hose und ständig dieser Lärm ..." oder "Junge, brich deiner Mutter nicht das Herz" gröhlt. Da sind so Momente, wo Papa sein immer richtig Spaß macht :-). Hoffe, Linus macht bald auch wieder mehr Freude als Sorgen ...

 

 

Betreff: Re: Tag 1 nach Berlin

02.03.   15:48

Oh, natürlich meinte ich „mein“ und nicht „kein“.. frühe Uhrzeit, Autoverbesserungsprogramm und so… ;-). Gut, dass Du so scharfsinnig bist…

Wenn ich mich mit penetrantem Piepen wecken lassen würde, wäre meine Laune morgens definitiv viel schlechter, konnte ich noch nie ausstehen… also lieber Herz über Kopf und Wolke 4 (auch wenn ich dann im Moment direkt die Denkmaschine anwerfe (aber das hält sich ja morgens müdigkeitsbedingt zum Glück in Grenzen ;-)

Finde ich super, wenn Artur „Junge“ mitgrölt. Endlich mal was Ordentliches ;-) Wie schon erzählt, es ist auch lustig, wenn 3jährige Halleluja von Leonard Cohen schmettern…

Linus geht es zum Glück besser, will schon wieder den ganzen Tag Piraten und Römer spielen (ächz) und das Fieber ist immerhin unter 39°…

Heute Abend habe ich hoffentlich sturmfrei und mal endlich Zeit zum ausführlichen Antworten.

DLF und WDR5 … na gut…hmhm. ;-) ;-) ;-)

 

 

Betreff: Re: Tag 1 nach Berlin

02.03.   16:28

Du willst noch immer ausführlich antworten. Dann freue ich mich mal auf eine Mail am späten Abend :-)

 

 

Betreff: Re: Tag 1 nach Berlin

02.03.   16:31

Wieso? Habe ich Dir schon ausführlich genug geantwortet? Ich wollte ja eigentlich auch noch was Nettes zu Berlin schreiben. Aber muss ich ja auch nicht, wenn Dir die bisherigen Mails reichen ;-)

 

 

Betreff: Re: Tag 1 nach Berlin

02.03.   16:48

Nein, nein, versteh das nicht falsch. Ich freue mich immer über was Nettes von Dir. Ich dachte nur wegen Linus und dem ganzen Stress. Aber wenn Du Zeit hast und innerlich frei bist, gerne :-)

 

 

Betreff: Re: Tag 1 nach Berlin

02.03.   17:05

Stimmt natürlich, vielleicht sollte ich einfach mal wieder Dirty Dancing oder Sinn und Sinnlichkeit zur Entspannung schauen anstatt zu schreiben ... ;-)

 

 

Betreff: Tag 4 nach Berlin

02.03.   22:27

Lieber Johann,

jetzt versuche ich mich mal zu entspannen und etwas zu sammeln, das erste Mal seit der Zugfahrt am Samstag ist das nun möglich…

Ich hatte auf der Rückfahrt auch so ein Glücksgefühl, von dem Du geschrieben hast. Und ich hatte dabei tatsächlich auch mal kein schlechtes Gewissen. Das finde ich schon sehr erstaunlich. Kein Gefühl von Betrug, keine Verstörtheit, kein Gefühl von „jetzt geht alles den Bach runter“ oder „wie soll ich nur je wieder in den Spiegel schauen können". Das hat mich schon auf der Zugfahrt gewundert. Ich weiss nicht, warum da so ein Gefühl der intimen Selbstverständlichkeit und Vertrautheit da sein konnte. Und es fühlte sich tatsächlich nicht so an, als hätten wir uns 15 Jahre nicht gehört und gesehen. Wobei ich auch denke, dass das am vielen Schreiben liegt. Wäre dem nicht so gewesen, hätte ich Dich wahrscheinlich beim ersten (unerwarteten) Aufeinandertreffen in Stücke fetzen wollen… ;-)

Ich habe die Zeit mit Dir sehr genossen und erstaunlicherweise konnte ich es einfach so stehen lassen, dass wir beide eigentlich in völlig unterschiedlichen Welten zu Hause sind. Ich fand es noch nicht einmal unangenehm, dass wir uns über unseren Alltag und unsere Familien unterhielten. Das hätte ich schon mal gar nicht für möglich gehalten. Vielleicht war die Neugier zu groß, keine Ahnung. Abgesehen davon hatte auch ich das Gefühl, dass wir einfach mal wieder ein Wochenende ein bisschen wie ein Paar ver­bracht haben. Und das war sehr schön so. Es hatte etwas Aufregendes und zugleich Abgebrühtes und es war toll, dass wir so ehrlich miteinander umgehen konnten. Ich fand die Abende und Nächte mit Dir auch bezaubernd (das ist ein schönes Wort dafür, deswegen benutze ich es jetzt auch noch mal). Und Dein Ankuscheln, Streicheln, Küssen, Beseitigen von Unebenheiten - es war mir alles noch so bekannt, dass ich darüber fast ein bisschen entsetzt bin. Vielleicht muss ich mir einfach eingestehen, dass Du so ein biss­chen meine Schwäche zu sein scheinst, sozusagen meine Achillesferse. Auch das kann ich nicht erklären, aber es scheint mir so zu sein. (Daher könnte ich mich wahrscheinlich auch sehr leicht wieder in Dich verlieben. Aber da bin ich zum Glück 15 Jahre weiter und geerdet … ;-) )

Bei manchen Aussagen von Dir wie „und wir sind nachts meistens nochmal übereinander hergefallen?“, „Du warst also bei mir in der Glasstraße?“, „Du bist mein Gedächtnis von diesem einen Jahr“ oder Ähnli­chem habe ich mich ehrlich gesagt doch manchmal auch kurz gefragt, was Dir dann überhaupt noch von mir bekannt vorkommt. Aber es beruhigt mich etwas und gibt mir Hoffnung, dass Du Dich nicht doch nur auf ein Experiment mit einer völlig Unbekannten eingelassen hast, wenn Du schreibst, dass Du mich in der Realität schnell wiedererkannt hättest. Da ich mich einfach an so wahninnig viel aus der Zeit erinnern kann, bin ich wohl einfach nicht in der Lage, mir wenigstens ansatzweise vorzustellen, wie so eine Erinne­rung dann bei Dir so aussieht.

Als ich am Donnerstag Abend ankam, war ich so fertig vom anstrengenden Tag, dass ich gar nicht mehr dazu gekommen bin, Bammel vor der ersten Begegnung nach so langer Zeit zu haben. Das Bild von Dir auf dem Treppenabsatz, sozusagen der erste Blickkontakt, hat sich aber tief in meine Festplatte einge­brannt. Du sahst überhaupt nicht anders aus als damals und ich dachte nur "das darf doch nicht wahr sein, jetzt steht er da mit seiner typischen Haltung und diesem typischen Blick“…

Aber ich stimme Dir zu, es war sehr viel Heute und nur etwas Früher.

Letztendlich glaube ich, dass dieses ungezwungene Umgehen miteinander auch möglich war, weil ich so entspannt mit allen Reizthemen war (warum auch immer, vielleicht doch einfach Übermüdung). Dabei hatte ich mir eigentlich fest vorgenommen, mit Dir ein bisschen diskutieren zu wollen… ;-) Ich könnte mir vorstellen, dass es daran lag, dass meine Ausgangsposition nun eine andere ist als damals. Vielleicht war das dann auch Dein/unser Glück, dass in mir nicht die Erinnerung ans Verletztsein dominierte. Dann wäre es wohl definitiv anstrengend geworden… ;-)

Ich bin ganz froh, dass Du geschrieben hast, dass Du meine Konsequenz beeindruckend fandest und Dir imponiert hat, welchen Stress ich in Kauf genommen habe. Ich hatte nämlich eher die Befürchtung, dass diese Geschichte etwas zu viel Info für Dich sein könnte und Du das doof finden könntest. Das war schon sehr intim und ich war mir auch gar nicht sicher, ob ich Dir das überhaupt erzählen möchte. Irgendwie ist das ja auch schon sehr sehr absurd: Man trifft sich mit dem Ex zu einem intimen Wochenende, von dem man gar nicht genau weiss, wie es so abläuft, obwohl gerade intensive Bemühungen zum Thema Kinder­wunsch auf dem Plan stehen.

Du schreibst, dass Dir diese Seite (Konsequenz) von mir nicht bekannt war. Das finde ich ganz interes­sant. Eigentlich versuche ich doch ständig, konsequent zu sein, was auch meine hohen moralischen Ansprüche widerspiegeln. Ich hasse es eigentlich, wenn ich rumirre und lange nicht weiss, in welche Rich­tung ich möchte. Und letztendlich war ich damals doch auch konsequent und habe die Trennung von Dir  - eigentlich sogar gegen meinen eigenen Willen oder mein eigenes Gefühl - durchgezogen.

Und noch zum "Schluffi aus der Pathologie“, damit das hier nicht falsch stehenbleibt: Ich hatte extra dazu geschrieben, dass es ein Zitat von Dir war, aber eigentlich hätte ich mir denken können, dass es nicht so ankommt, wie es gemeint war... Du meintest in Berlin doch, dass sich Sarah bestimmt nicht hätte träu­men lassen, welche berufliche Laufbahn da auf Dich wartet und damit auch sie trifft (vielbeschäftiger Prof), als sie den Schluffi aus der Pathologie getroffen hat. Es heisst also übersetzt eigentlich nur, dass Du Dich meiner Meinung nach nicht viel verändert hast. Jedenfalls hätte ich mir da deutlich mehr Wandel vorstellen können, wenn man sich im Laufe der Zeit bis zum Professor durchschlägt. ;-)

Eigentlich ist es das Gegenteil einer nicht schmeichelhaften Feststellung, da es eigentlich heißt, dass Du auf mich leider immer noch die gleiche Faszination ausübst wie damals. Du bist, wie Du warst, wenn ich es mit Deinen Worten sagen soll…

Wie dem auch sei, ich habe es sehr genossen, Dir körperlich mal wieder nah zu sein. Beziehungsweise generell nah. Und ich fand auch, dass es genau die richtige Dosis war. Schon erstaunlich, dass wir das so hinbekommen haben…

Ich würde Dich tatsächlich sehr gerne in B. wiedersehen. Auch wenn wir nicht wissen können, ob das noch einmal so funktioniert.

Einen dicken Schmatzer

Deine Lena

www.youtube.com/watch?v=xor8f2dxcAQ

 

 

Betreff: Re: Tag 1 nach Berlin

02.03.   22:37

Die Fotos sind ja wirklich ganz schön (ein bisschen wehmütig irgendwie). Hätte ich Dir gar nicht so zuge­traut, weil Du ja nie Fotos machst, wenn wir uns gesehen haben ;-)

Und die Aktbilder sind zum Glück doch nicht pornographisch, puh ;-)