Betreff: Re: Der letzte Kuß
13.03. 07:08
Woher kennst Du denn solche Lieder...?! Da wird man ja ganz hibbelig, wenn man versucht zuzuhören... Muss es später nochmal in Ruhe hören.
Hast du die Lippen mir wundgeküsst,
So küsse sie wieder heil,
Und wenn du bis Abend nicht fertig bist,
So hat es auch keine Eil.
Du hast ja noch die ganze Nacht,
Du Herzallerliebste mein!
Man kann in solch einer ganzen Nacht
Viel küssen und selig sein. (H.H.
An dieses Gedicht musste ich gestern denken. Meine Unterlippe ist tatsächlich wund geküsst... Hat es gestern nicht leichter gemacht, an etwas anderes zu denken ...
So weit aber erst mal, ich muss gleich los zum Dienst.
Schönen Sonntag
Deine Lena
Betreff: Re: Der letzte Kuß
13.03. 09:54
Ich war eigentlich auf der Suche nach einem Schlager mit so einem Titel - sowas muß es doch geben. Stattdessen fand ich das ...
Betreff: Frühling
13.03. 10:08
Ich mußte gestern auch an Vieles denken. Aber davon später mehr. Wünsch Dir einen ruhigen Dienst.
PS: der Frühling kommt! www.youtube.com/watch?v=CQUzCeIcFnw
Betreff: Wirkungen und Nebenwirkungen
13.03. 11:17
Meine liebe, geliebte Lena,
bin gestern tatsächlich noch zu den alten Orten gefahren. Jochen sang „Video games“ und „Toxic“ was gut passte, um es schön sentimental zu gestalten. Letztlich muß ich ja eh bei jedem dieser Lieder an Dich denken, von daher passt es eigentlich immer etwas :-). Deine Straße hatte ich so ähnlich in Erinnerung, vielleicht nicht ganz so nüchtern und die Umgebung erschien mir unbekannt. Die Wohnung in meiner Straße finde ich nicht ohne Hausnummer (muß ich Jule mal fragen …), die Gebäude sehen alle so gleich aus. Aber es war ein komisches Gefühl. Fremd und vertraut zugleich eben. Es ist doch alles recht weit weg, auch wenn die Zeit durch Dich gerade wieder sehr präsent ist.
Auf der Rückfahrt habe ich mich dann Deiner CD gewidmet. Danke nochmal dafür. Viele Lieder sind ja sehr schön; nach dem ersten Durchlauf habe ich auf dem Rest der Fahrt dann aber doch nur die „Bitter sweet symphony“ gehört. Ein bekannter Song, aber jetzt in dieser Version (eigentlich besser als das Original) untrennbar mit Dir verknüpft. Die Sonne schien – der Frühling kommt jetzt ja bald wirklich – und ich war sehr beschwingt von Allem. Natürlich konnte ich nur an die vergangenen Stunden denken, aber mehr wollte ich auch gar nicht. Es war eine so intensive Zeit, Du warst (und bist) mir gerade so nah. So sehr nah. Viel, viel zu nah, als es sein dürfte. Und als es gut ist.
Ich bin so ausgefüllt und erfüllt von Dir, daß gerade gar kein Raum für irgend etwas Anderes bleibt. Muß mich zwingen, die Gedanken auf andere Dinge zu fixieren. Die Zweisamkeit mit Dir war so schön, es war genau wie in Berlin so bezaubernd und doch auch anders. Jede Nacht war anders und genau passend. Eine langsame Annäherung. Einmal wieder ganz und gar mit Dir vereint zu sein, war sicher ein besonderer und absoluter Höhepunkt. Einfach berauschend. Und Du hast mich geküsst wie damals! Das war in Berlin noch nicht so. Man soll das Körperliche ja nicht überbewerten, aber manchmal kann es doch genau das Richtige sein. Es hat mich jedenfalls sehr berührt. Und für mich ist es nach wie vor ein kleines Wunder, daß sowas nach der langen Zeit möglich ist. Für uns beide sicher eine neue Erfahrung. Das gibt es eigentlich nicht.
Jedenfalls bin ich diese Nacht inzwischen noch viele Male im Gedanken durchgegangen und alle Phasen sind sehr gegenwärtig. Wie Du auf mir lagst und mich angelächelt hast, wie unsere Hände umschlungen waren. Sehr süß, sehr schön, sehr innig. Ich hätte auch Losheulen können vor lauter Rührung. Wie ich Dich gar nicht fest genug drücken konnte und überall (fast) küssen mußte. Die Mischung aus Fremdheit und Vertrautheit. Es hätte noch lange so weitergehen können.
Die Vorstellung, Dich nun nicht mehr oder zumindest lange nicht mehr zu sehen, ist dann auch alles andere als aufbauend und hat mich schließlich etwas runtergezogen. Um es mal sehr vorsichtig zu formulieren. Aber es ist natürlich der einzig richtige Weg. Die Nebenwirkungen sind stark, stärker noch als gedacht. Und natürlich nach jeder Begegnung stärker. Aber wir wußten, worauf wir uns einlassen. Die Folgen waren absehbar. Es ist auch genauso gekommen wie in meinen Mails vor einiger Zeit skizziert. Du wirst mir fehlen, ich werde Dich vermissen. Da müssen wir jetzt durch. Ich werde lernen müssen, damit vernünftig umzugehen. Aber leicht ist es nicht. Trotzdem bereue ich keine Minute mit Dir.
Die Wucht, mit der Du in mein Leben zurückgekehrt bist, beglückt und ängstigt mich zugleich. Ich würde Dir gerne längerfristig einen festen Platz darin geben (den Du ja seit einem halben Jahr sowieso hast), weiß aber nicht, wie das funktionieren soll. Alles ist viel zu emotional. An sowas wie einen dritten Weg (zwischen Liebespaar und Freunde sein) kann ich immer nicht wirklich glauben. Wir sollten jedenfalls erstmal wieder runterfahren. Alles andere kann man nicht aushalten auf Dauer. Jetzt muß ich vor allem in den Alltag zurück finden. Heute Nachmittag steht Klettergarten auf dem Programm und am Abend geht die volle Arbeitswoche auch schon los. Vielleicht ganz gut so.
Liebe und zärtliche Grüß
Dein Ex
Betreff: Re: Wirkungen und Nebenwirkungen
13.03. 22:45
Mein lieber Johann,
herzlichen Dank für Deine Mail. Wenn es der Dienst erlaubt hat, habe ich sie mir immer mal wieder durchgelesen. Zum Glück war der Tag hier aber mal wieder so ausgefüllt, dass ich gar keine Zeit hatte, über viel nachzudenken oder sentimental zu werden. An diesem Punkt war ich aber kurz heute morgen, als ich mit dem Fahrrad auf dem Weg zur Arbeit war.
Hätte nicht gedacht, dass Du wirklich noch zu den Adressen fährst. Jochen trifft mit seiner CD im Moment meine Stimmung meistens ganz gut, wirklich meine Lieblings-CD der letzten Tage/Wochen.
Es tut mir ehrlich gesagt etwas leid, dass ich gestern noch am Schluss diesen kleinen Depri-Anfall hatte. Ich glaube, da sind zwei Dinge zusammengekommen, mit denen ich nur schlecht umgehen konnte - meine Tage und der nahende Abschied. Ich hätte eigentlich gerne noch andere Dinge gesagt, aber in meinem Kopf herrschte Chaos. :-(
Jetzt versuche ich erst mal etwas Schlaf zu bekommen und morgen kann ich mich wieder mit anderen Dingen beschäftigen ...
Gruß und Kuss
Deine Lena