Betreff: Re: Sinnvolles Leben in einer sinnlosen Welt
28.03. 13:33
Oh Mann, ich dachte, wir machen Urlaub. Und jetzt soll ich auf meinem iPhone dazu eine Antwort tippen...
Mein Lieber,
mein Zitat war gar nicht empört gemeint, sondern süffisant. Aber ich hätte vielleicht hinter jedem Satz einen Smiley machen sollen. Vielleicht wollte ich einfach nur etwas aus Dir herauskitzeln, wie Du gerade so mit dieser Situation umgehst.
Mir ist doch auch klar, dass ich mich nicht an meine moralischen Vorsätze halte.
Ich kann doch gar nicht so tun, als ob nichts gewesen wäre, weil Du gerade allgegenwärtig in meinem Leben bist. (Alleine die Gerolsteiner Wasserflaschen, die unsere Freunde ausgerechnet mitbringen mussten, reichen ja schon...) Und ich versuche mich eigentlich nur zu erwehren, damit mir nicht alles aus der Hand gleitet.
Das hat bei mir gerade mehr mit Selbstschutz als mit Moral zu tun. Ich weiß, wie es ist, wenn ich mich der Sehnsucht nach Dir hingebe, ich bin daran schon einmal fast zugrunde gegangen. Ich fürchte, diese Gefahr besteht immer bei mir und ich versuche mich gerade mit allen Kräften zu wehren, damit mir das nicht noch einmal passiert. Es gibt in meinem Leben gerade sehr viel Irritation und Zweifel. Und das hängt hauptsächlich mit Dir zusammen. Glaube also bitte nicht, dass ich mir hier eine heile Welt vorgaukeln kann.
Ich habe mal wieder meine moralischen Vorstellungen wegen Dir über Bord gehen lassen. Aber wie soll das mit uns denn funktionieren? Du bedeutest mir zu viel, als dass wir das hier ewig so weitermachen können, fürchte ich. Wie stellst Du Dir das denn konkret vor? Du schreibst doch selbst, dass Du mir gerne einen festen Platz einräumen würdest, aber nicht weißt, wie das gehen soll.
Es macht mein Leben nicht einfacher, wenn ich akzeptiere, dass Du mir viel bedeutest. Ich habe da eher Angst, dass ich alles vor die Wand fahre, weil Du mir eben zu viel bedeutest. Meine Albtraum-Vorstellung ist, dass ich am Ende nichts mehr habe. Eine kaputte Familie, eine große Depression und Dich sowieso nicht. Du sitzt dann bei Deiner Familie, weil Du ja Realist bist und das alles nicht zu nahe kommen lässt. Das ist meine große Sorge.
Ich möchte Dich lieber jetzt gleich als morgen wieder sehen, Dich küssen, mich beißen lassen... aber das geht ja wohl nicht.
Wenn ich meine Sehnsüchte nicht ein Stück weit verleugnen würde, dann wüsste ich wahrscheinlich bald nicht mehr, wie ich im Alltag klar kommen soll. Dann würde ich einfach mehr von Dir haben wollen als drei Nächte. Und wenn ich mir das ständig eingestehen würde, dann könnte ich nicht mehr ohne schlechtes Gewissen sein.
Aber falls es Dich beruhigt: ich habe mir sehr wohl eingestanden, dass Du gerade ein Teil von meinem Leben bist. Und dass ich Dich eigentlich sehr gerne bald wieder sehen würde. Unseren begonnenen Rhythmus konnten wir ja leider nicht einhalten...
Aber ich wäre trotzdem gerne mal Deine Nummer eins gewesen und nicht immer nur der Teil, der irgendwie dazukommt... Damit versuche ich spätestens seit B. wieder klar zu kommen.
Und statt mich im Urlaub zu erholen, kann ich mich nicht entspannen, weil ich irgendwie diese Email schreiben will und mich dafür komisch zurückziehend verhalte...
https://m.youtube.com/watch?v=y7ZEVA5dy-Y
Betreff: Re: Sinnvolles Leben in einer sinnlosen Welt
28.03. 13:56
Liebe Lena,
nur ganz kurz. Vielen Dank für die lange Mail. Ich kann mir vorstellen, daß die Schreiberei für Dich gerade ziemlich stressig ist. Ich hatte auch gar keine lange Antwort erwartet unter diesen Umständen. Ich wollte mich gestern nachmittag nur mal eine Stunde hinlegen, aber dabei mußte ich über diese Dinge nachdenken und konnte deshalb sowieso nicht schlafen und da dachte ich, ich kann es auch gleich aufschreiben.
Eigentlich wollten wir ja mal Schreibpause machen. Laß uns versuchen, das jetzt ein paar Tage umzusetzen, damit Du was vom Urlaub hast. Der Rest der Woche sollte der Familie gehören. Ich kann zwar auch leider nicht auf Kommando abschalten, aber mich immerhin mit Mails zurückhalten. Vielleicht kommen mir hier im Sauerland ja auch ein paar gute Ideen für die Zukunft ... :-).
PS: Diesen Film mußt Du Dir irgendwann mal ansehen (am besten alleine). Es ist eine Art Komödie, teilweise fast etwas klamaukig, aber mit einem wahren Kern und ganz süß umgesetzt. Und es geht dabei auch um unser Problem (natürlich). Du darfst dann erraten, woran ich beim Schauen gedacht habe.
Einen erholsamen Rest-Ostermontag
Kuß
Dein Johann
Betreff: Re: Lykke
28.03. 21:00
Nur noch zur Aufklärung: Nutella heißt wohl auch überall Nutella. Das ist so eine Aktion, tillykke heißt Glückwunsch.
Angenehme Sendepause wünscht
Lena
Betreff: Re: Lykke
28.03. 21:09
:-)))