Sehnsucht X - rot und krank

Betreff: Re: Dumky

18.04.   10:51 

Eigentlich dachte ich, heute morgen könnte ich mir mal in Ruhe die „Trauergesänge der Gefangenen“/ Dumky anhören. Aber das mache ich dann doch lieber später, nach dem Dienst ist das stimmungsmäßig nicht das Richtige… ;-)

Hier noch mein Lieblingsstück von Satie:

www.youtube.com/watch?v=WcfxFxWI9R8

ist aber auch kein Stimmungsaufheller ;-)

 

Betreff: Sehnsucht X - rot und krank

18.04.   22:48

heute Abend bin ich ganz sentimental. Und muß zugeben, daß ich Dich schon öfters oder sogar ziemlich oft vermisse. Sehnsucht nach Dir habe. Ich weiß, recht bescheuert. Ist aber trotzdem so. Denke zuviel an Dich. Nennt man sowas eine unglückliche oder unerfüllte Liebe? In den letzten Monaten fiel mir immer mal wieder Nabokovs Katze ein (aber davon ein andermal mehr). Die Vorstellung, Dich erst – und wenn überhaupt – in vielen Monaten wiederzusehen, ist durchaus als hart zu bezeichnen. Um mich der Illusion hinzugeben, Dir nahe zu sein, muß ich mich deshalb auch ständig irgendwie anders mit Dir beschäftigen, selbst wenn ich eigentlich gar keine Zeit habe. Oder romantische Lieder und Gedichte hören (siehe Anhang). So las ich neulich zum Beispiel erneut unsere ersten Mails (August und Anfang September). Und war doch erstaunt, wie schnell wir bei der Sache waren. Es gab gar keine vorsichtige Annäherung, sondern ging sofort um die Problemfelder … Und wie distanzlos ich Dir direkt geantwortet hatte. Schon in der allerersten Nachricht schwärmte ich von Deinen Küssen. Ziemlich verwegen eigentlich nach der langen Pause. Aber anscheinend irgendwie auch normal. Nach drei Wochen sprachen wir bereits über ein mögliches Treffen. Manchmal kommt mir das alles so vor wie ein Sog, dem man sich nicht zu entziehen in der Lage ist. Der einen einfach fortreißt, ohne daß man sich wirklich wehren kann. Widerstand zwecklos. Gestern abend suchte ich nach Unterkünften in Madrid und mußte dabei dauernd daran denken, wie schön es wäre, wenn Du mitkämst. Habe die Hotels quasi schon unter diesem Aspekt vorselektiert ... Konnte mich da herrlich reinphantasieren. Und es gibt sehr reizvolle und romantische Zimmerchen dort … Die Stadt scheint überhaupt ziemlich schön zu sein, aber das wäre natürlich Nebensache. Du würdest am Sonntag Abend kommen und bis Mittwoch Abend bleiben (mindestens). Es wären sicher traumhafte Tage. Und keiner würde uns kennen. Wir könnten machen, was wir wollten. Überall. Drei Tage lang küssen. Drei Tage lang miteinander schlafen. Drei Tage den Morgen im Bett liegen (an Dir, unter Dir, neben Dir, auf Dir, in Dir …) und den Rest der Zeit durch die Stadt streifen oder ins Museum. Nun ja, ein bißchen träumen muß erlaubt sein ;-). Vielleicht meine Strategie der Bewältigung …. In der Realität werde ich wohl tatsächlich den halben Tag arbeiten und die andere Hälfte ins Museum gehen, es gibt dort ja großartige Werke anzuschauen ...

Gute Nacht