Ich hätte nicht gedacht, dass so etwas Intensives auch möglich ist,

wenn man sich nur schreibt. Aber es funktioniert

18.08.   18.23   Re: Valloria

Hallo mein Liebchen,

bin zwischen der ganzen Pool-Plantscherei und Abhängerei doch noch mal etwas losgelaufen, wobei ich einen neuen, ausgesprochen schönen Weg in ein Seitental entdeckt habe. Ich genieße es im Augenblick sehr, mir mal eine oder mehrere Stunden eine kleine Auszeit zu nehmen und ganz mit mir alleine zu sein. Nur mit Rucksack, Wasser, der Kamera und der Landschaft und dabei meinen Gedanken nachhängen zu können. Erst durch einen angenehm kühlen, schattigen Eichenwald, später über fast zugewachsene Wege durch alte, verwilderte Olivenhain-Terassen. Das Lichtspiel der Nachmittagssonne in den Blättern, die mediteranen Gerüche und immer wieder der weite Blick runter zum Meer, so hoch oben wie aus dem Flugzeug. Schon ziemlich paradiesisch. Ein wahrer Luxus, den man im Alltagsleben ja nur sehr selten und in dieser Form gar nicht hat. Insbesondere, da wir erwartungsgemäß nicht verlängern können und deshalb morgen abreisen.

Jetzt sitze ich hier auf einem Stein am Wegesrand im Halbschatten und muß diese Überlegungen doch mal notieren, bevor sie sich wieder verflüchtigt haben. Denn meine Gedanken kreisen ja meistens um das Eine. Wenn ich wie jetzt beim Laufen an uns denke, bin ich mir ganz sicher, daß ich Dich von ganzem Herzen und sehr innig liebe. Es ist eine völlig ernste Angelegenheit. Etwas ganz Großes für mich. Überhaupt kein Spiel. Alles hat sich verändert durch Dich. Ich kann es gar nicht anders als Liebe nennen, so wie Du mich erfüllst und glücklich machst und immer an Dich denken lässt. Oder heute, wo mich Deine Stimme sofort wieder elektrisierte (es ist immer noch ungewohnt, mit Dir zu telefonieren, da habe ich keine Übung). Warum ist das so? Ich bin nicht schlauer als vor einem Jahr, aber das Gefühl dauert zu lange an und die Intensität ist zu groß, als das ich es als Einbildung, als reine Autosuggestion abtun kann.

Und so wie Du, weiß ich überhaupt nicht, was ich damit eigentlich anfangen soll, wie ich damit umgehen soll und was daraus werden soll. Aber wenn wir uns weder trennen noch unsere Familien zerstören wollen, können wir wohl nur so weitermachen wie bisher. Trotz Eskalationsstufen ;-). Auch wenn dieses Weitermachen naturgegebenermaßen immer im Fluß ist. Ich sollte versuchen, gar nicht viel an das wie und warum zu denken, und es einfach geschehen lassen, mich treiben lassen und es so genießen, wie es ist. Was ich ja auch durchaus kann. Es ist ja nicht so, daß es wenig ist, was wir miteinander teilen können. Wenn jetzt nicht mehr geht, ist es eben so. Vielleicht ist der Kompromiss gerade das Optimale. Auch wenn dieser Kompromiss nicht immer einfach auszuhalten ist. Der größtmögliche Genuß beim geringstmöglichen Schaden womöglich und damit unterm Strich für alle das Beste. Jetzt mal ganz rational gesprochen ;-).

Küsse und vermisse Dich!

PS: Der Begriff Eskalationsstufe gefällt mir übrigens gut, wenn Du ihn aussprichst :-)

18.08.   15.06   Sommer-Phantasien

> Als Du vom Pool berichtest hast, musste ich mir direkt vorstellen, wie wir dort zusammen schwimmen und den Blick genießen… <

Lustigerweise, aber eigentlich wenig überraschend muß ich daran auch denken, wenn ich in dem Becken herumplantsche :-). Der Pool hat aber nicht nur tagsüber seine Reize, sondern auch - vielleicht sogar noch mehr - bei Nacht, da man hier aufgrund der Abgeschiedenheit und damit verbundenen relativen Dunkelheit einen unglaublichen Sternenhimmel sehen kann. Sogar die Milchstraße ist ganz deutlich zu erkennen bei der Mondlosigkeit (und der große Wagen - das einzige sicher von mir identifizierbare Sternbild), wenn man es sich - so wie ich jetzt gerade - auf den Liegen gemütlich gemacht hat und entspannt nach oben schaut. Dazu die milde Luft und der Blick in die Weite zu den kleinen in der Landschaft verteilten Lichtpunkteknäuel der Bergdörfer bis hinüber zu dem flackernden Leuchten von Porte Maurizio - aber Du bist ja weit weg, sodaß ich mir all die Möglichkeiten besser nicht detaillierter ausmale ...

Ich habe aber auch noch andere Phantasien hier in einer Hitze, die einen bei der gegenwärtigen Windstille ganz erlahmen lässt. Nachts in dieser Schwüle, wenn alle Anstrengung zu viel ist, aber eine Vereinigung mit Dir doch immer möglich und wünschenswert wäre. Ich sehe uns, wie wir da so nackt liegen, bei halb geöffneten Schlagläden und den meditativen Klängen des mediterranen Grillenzirpen, nie wirklich tief schlafend, nebeneinander und ineinander umschlungen oder anders verknäult (die Phasen ausblendend, in denen Du Abstand brauchst), sich immer irgendwo und ganz vertraut spührend. Ab und zu an Dir knabbernd und etwas in Dich steckend. Oder am frühen Morgen, wenn es langsam heißer wird und längliche Lichtstrahlen der aufgehenden südlichen Sonne durch die Lamellen der Läden auf Bettzeug und Körper fallen und schöne Muster an die Wände projezieren und wir verschlafen uns wieder vereinigen; nicht so heftig diesmal, sondern etwas ruhiger und gleichmäßiger, um danach erschöpft in dösigen Schlummer zurückzufallen bis zur nächsten Vereinigung irgendwann später - nur und eventuell von kurzer Nahrungszufuhr unterbrochen. Entspanntes, zeitloses Nichtstun ohne das Gefühl, irgendetwas zu verpassen. Ein Morgen oder auch ein ganzer Tag in wohligem Dämmer und Nähe und Küssen und Anfassen und Festhalten; Tage der Liebe, Tage des Ungestörtseins ... - auch die vielen und ebenfalls erwünschten Kinder hier einmal egoistisch ausblendend ;-).

Die Intensität dieser Gedanken scheint unmittelbar zusammenhängen, ja hochgradig zu korrelieren mit der Länge Deiner Abwesenheit. Nur mit solchen Phantasie-Küssen und Phantasie-Vereinigungen kann ich es einigermaßen ertragen. Immerhin ein würdiger Ersatz; das Zweitbeste, was ich tun kann ;-). Noch 13 Tage, Liebste!

:-*

01.07.   19.41   Re: heute Nachmittag

Doch. Ich sitze verzweifelt am Schreibstisch, werde aber immer wieder abgelenkt. Wieder Vokabeln abfragen, Spülmaschine einräumen, Mails von einer Lena etc.

Dann kann ich mich auch gleich wichtigen Recherchen zum Altersunterschied widmen ;-).Du siehst, wie engagiert ich bei diesem unserem Dauerthema bin. Ich gebe mir doch wirklich Mühe, das alles zu verstehen, weil es mich ja auch immer wieder umtreibt: Richtige oder falsche Entscheidung? Die Statistik spricht jedenfalls dafür, daß es eine richtige Entscheidung war :-(. Es gibt natürlich immer gegenbeispiele. Statistik hilft im Einzelfall eben leider nicht. Interessant ist aber wiederum die Half-your-age-plus-seven-Regel. Die wäre bei uns damals nur grenzwertig erfüllt; heute wären wir natürlich absolut im grünen Bereich :-)

Ist noch Kuchen übrig geblieben (was für einen hast Du überhaupt gebacken?)

 

01.07.   19.28   Re: heute Nachmittag

Hier auf die Schnelle ein bißchen Literatur zum Thema:

www.t-online.de/leben/liebe/id_73316790/altersunterschied-ab-diesem-abstand-wird-es-problematisch.html

www.welt.de/politik/deutschland/article156389770/Altersunterschied-Das-beste-Alter-fuer-Ehe-und-Beziehung.html

www.altersunterschied-in-beziehungen.de/

www.sueddeutsche.de/leben/altersunterschied-bei-paaren-partnerwahl-ist-keine-privatangelegenheit-1.1800467

"Die Zahlen sind sich hier einig: So wenig wie möglich. Die Wahrscheinlichkeit einer Trennung höher, je größer die Differenz. Bei 10 und mehr Jahren zwischen den Partnern ist eine Scheidung um fast 40% wahrscheinlicher als bei Gleichaltrigen, bei 20 Jahren steigt sie sogar auf dramatische 95% im Vergleich zu Partnern aus der selben Generation."

"Die Antwort für eine möglichst lange Beziehung? Die Partner sollten gleichen Alters sein. Warum? Ein entscheidender Faktor ist ein funktionierendes Sexualleben in einer Beziehung, wie Fran Walfish, Psychotherapeutin aus Beverly Hills, sagt. Bei Frauen prägt sich der Sexualtrieb in zunehmendem Alter stärker aus, während sich die Sexualfunktion bei Männern in steigendem Alter verschlechtert. Damit kann ein äußerst hoher Altersunterschied das Sexualleben negativ beeinträchtigen. "

"Altersunterschied ist auch nicht gleich Altersunterschied. Je jünger die Partner sind, desto weiter sind sie im Prinzip voneinander entfernt. Soll heißen: Wenn ein 15-jähriges Mädchen einen 25-jährigen Mann liebt, sind das „nur“ zehn Jahre, in ihrem Entwicklungsalter sind die beiden allerdings sehr weit auseinander. Verliebt sich nun eine 35-jährige Frau in einen 45-jährigen Mann, erscheint der Altersunterschied nahezu aufgelöst, obwohl es ebenfalls zehn Jahre sind."

(Sag ich doch :-) )

"After analysing 3,000 people, it found that couples with a five-year age gap are 18 per cent more likely to split up than those of the same age. Interestingly, that figure rose to 39 per cent for couples with a 10-year age gap and a shocking 95 per cent for those with a 20-year age ago."

The "half-your-age-plus-seven" rule: The "never date anyone under half your age plus seven" rule is a rule of thumb

 

01.07.   15.22   Re: heute Nachmittag

> warum willst Du Dich deutlich jünger machen? <

Du darfst nicht vergessen, daß Anfang bis Mitte 40 für mich schon deutlich jünger bedeutet ...

> ich sagte, dass Du gut damit aussiehst...! <

Ok. Danke. Freut mich. Dann wär das Klamottenproblem für mich ja endlich gelöst ;-).

> So was gibt es auch, selbst wenn Du es nicht glauben kannst... ;-) <

Meine Liebe ... (...). Mir ist bekannt, daß Du bestimmte Aspekte hartnäckig verdrängst. Ich weiß, daß es sowas gibt. Sehr oft sogar. Mit zum Teil noch viel größeren Altersunterschieden. Das muß überhaupt kein Problem sein. Mit der 40 und 49 habe ich sogar überhaupt nicht das geringste kleinste Problemchen. Alles fantastisch. Keine Beschwerden. Wir waren damals aber 21 und 30. Wenn Du Betrachtungen dieser Art anstellst, dann such mal solche Konstellationen und schau, wie lange sie überlebt haben ... (PS: wenn ich damals eine Zeitreise hätte machen können, um einmal ganz kurz alles aus der heutigen Perspektive zu sehen, hätte ich mich bestimmt anders entschieden. Aber das ging damals ja auch schon nicht. Leider! Und Du darfst mir glauben, daß mir das auch sehr leid tut. Wenn ich es hätte besser wissen können, würde ich sogar sagen: unverzeihlich. Siehe Klappentext).

Immerhin haben wir eine zweite Chance bekommen - das ist ja auch nicht selbstverständlich. Das erlaubt zumindest gewisse Korrekturen :-)

 

01.07.   14.24   Re: heute Nachmittag

> den schwarzen Pulli, den Du anscheinend nicht so schrecklich findest. < "Den ich nicht so schrecklich finde"... Komplimente kannst Du anscheinend auch nicht annehmen... ich sagte, dass Du gut damit aussiehst...!

> bin deutlich unter 50 < Ich habe ja auch einige Freundinnen und Bekannte, die mit älteren Männern zusammen gekommen sind. So was gibt es auch, selbst wenn Du es nicht glauben kannst... ;-) zum Beispiel das Paar aus der Kita... aber die haben leider keine Zeit heute.

Vermisse Dich auch. :-*

 

01.07.   13.58   Re: heute Nachmittag

> Was muß ich denn unter hippen Klamotten verstehen? < War ein Scherz... damit Du denkst, dass hier alle nur hipp sind, die ich kenne... ;-) aber Dein Outfit von Donnerstag wäre super. Aber bitte bloß kein Halstuch!!! Ich hoffe, diese Info kommt noch rechtzeitig an... ;-)

Mein Freundeskreis geht Dich jetzt auch schon auf Mitte 40 zu, warum willst Du Dich deutlich jünger machen?

Bis später also, Johann.

 

01.07.   13.56   Klappentext

Hallo Liebchen, ich bin´s nochmal (sorry ...). Jetzt mußt Du das Aufräumen, Putzen, Vorbereiten und Backen mal kurz unterbrechen (nochmal sorry): ich habe nämlich endlich den wahren Klappentext unserer Geschichte (zugegebenermaßen etwas melodramatisch) kurz (!) zusammengefasst ;-):

„Sie waren füreinander bestimmt gewesen. Und hatten eine Chance bekommen, dieser Bestimmung zu folgen. Aber sie hatten es vermasselt. Und dafür wurden sie fürchterlich bestraft: 15 Jahre lang sollten sie einander nicht mehr sehen und ein Leben führen völlig ohne den Anderen. Danach wurden sie durch eine  höhere und unbestimmte Fügung gezwungen, sich regelmäßig wiedersehen, aber ohne zusammen sein zu können. Ohne ein gemeinsames Leben, denn sie gehörten nun einem Anderen. Immer wieder mußten sie sich sehen, auf das die Glut ihrer Leidenschaft aufs Neue entfesselt werde. Um sie dann immer nach wenigen Stunden schon wieder auseinanderzureißen. Das sie auf ewig an ihre verpasste Chance erinnert wurden und verdammt waren, zu büßen für ihre Weigerung, ihr Schicksall zu erkennen und anzunehmen, ihrer Vorsehung gerecht zu werden. Und so leben sie noch heute und bis ans Ende ihrer Tage – getrennt und doch aneinander gefesselt. Ohne Aussicht weder auf Freiheit, noch gemeinsames Glück “

Wäre vielleicht eine Story für den Bastei-Verlag ;-)

Schöne Feier! Drücke Dich!

 

01.07.   13.22   Re: heute Nachmittag

Was muß ich denn unter hippen Klamotten verstehen? Hilf mir da bitte, ggf. denken wir an was Verschiedenes ... Vielleicht besitze ich gar keine hippen Sachen. Das wäre natürlich unangenehm. Ich will ja nicht auffallen oder Dich in Verlegenheit bringen (SYMPATHISCHE Zufallsbekanntschaft). Aber bitte beeil Dich, denn ich muß bald los, sonst schaff ich es nicht mehr rechtzeitig. Sonst nehme ich einfach Jeans, Turnschuhe und den schwarzen Pulli, den Du anscheinend nicht so schrecklich findest. Ggf. noch ein Halstuch. Und übrigens: ich heiße dann Johann und bin deutlich unter 50 ;-). Bis später.

 

01.07.   12.24   Re: heute Nachmittag

Meine Feiern finden grundsätzlich ohne Kostümierung statt... aber Du solltest natürlich was Unauffälliges, aber Hippes anziehen, so wie hier alle rumlaufen eben... ;-)

Klar, Du kannst auch mit Ben schon nachmittags kommen. Allerdings fehlen Kinder in seiner Altersklasse, das sollte euch klar sein... es gäbe nur einen 14-Jährigen, der aber bestimmt gar nicht mitkommt, weil das schon zu uncool ist...;-)

 

01.07.   11.38   Re: heute Nachmittag

Klar, kein Problem. Ich lass Dich nicht hängen. Überlege nur noch, ob ich mit Artur schon um 15 h komme oder doch besser später alleine. Und bezüglich der Kostümierung mußt Du mir noch einen Tipp geben. Wie soll ich erscheinen? Ich schlage vor, etwas aus der Kategorie "sympathische Zufallsbekanntschaft, die ich spontan eingeladen habe" ;-). Perücken und ausgefallene Klamotten habe ich genug. Und dazu die neue Brille. Da kannst Du Dich eigentlich sicher fühlen. Und ich auch :-)

Muß jetzt aber schon wieder aufhören, Anna wird mißtrauisch ("Wem schreibst Du da? Welcher Lena? Kannst Du mir das erklären?". "Eine Freundin". "Eine Freundin? Bist Du sicher, daß es nur eine Freundin ist? ...")

:-*